Wasserstoff ist das leichteste und am häufigsten vorkommende Element im Universum. Es kommt in der Natur nur in Verbindungen vor. Die Herausforderung besteht also darin, es effizient aus diesen Verbindungen (z.B. Wasser oder Methan) zu extrahieren, um es gegen die Energiekrise einzusetzen. Alle Chancen, aber auch die Risiken haben die Experten/innen am TÜV AUSTRIA Wasserstoff-Symposium abgewogen, das am 21.09. in Brunn am Gebirge oder wahlweise online stattfand.
Grau vs. Grün
339 TWh Wasserstoff werden ungefähr in der EU produziert, das ist ca. fünfmal so viel wie Österreich an Strom verbraucht. Die Einsatzmöglichkeiten sind je nach Methodik unterschiedlich: Beispielsweise kann Wasserstoff in der Industrie, dem Transportsektor, zur saisonalen Speicherung oder zur Einspeisung ins Erdgasnetz verwendet werden.
Zum Großteil wird der sogenannte graue Wasserstoff eingesetzt. Das ist fossiler Wasserstoff, der zur Herstellung Gas erfordert und Emissionen von rund 830 Mio. t CO2 pro Jahr erzeugt. Auch mit Kohle und Luft kann man den grauen Wasserstoff gewinnen - die Methode ist vor allem in China weit verbreitet. Der sogenannte grüne Wasserstoff wird mittels Elektrolyse und erneuerbaren Energien hergestellt. Die Kosten sind jedoch von allen Herstellungsalternativen am höchsten. Dennoch: Wenn genügend erneuerbarer Strom zur Verfügung steht, kann Wasserstoff emissionsfrei und dezentral am Industriestandort produziert werden.
Über das Wasserstoff-Symposium in Kooperation mit WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Power & Gas
Die Vortragenden am TÜV AUSTRIA Wasserstoff-Symposium gingen auf bestehende Regelwerke und behördliche Genehmigungsverfahren ein, bewerteten bestehende Erdgasleitungen für den Transport von H2 und warfen einen Blick auf die Anlagensicherheit. Außerdem lieferten die Referent/innen Inputs und wertvolle Anregungen für die täglichen Herausforderungen im Arbeitsleben. Neben den fachlichen Themen bot der Expertentag eine gute Möglichkeit zum persönlichen Erfahrungsaustausch.