Großbrände: Präventivmaßnahmen schützen vor Millionenschäden

Erstellt von TÜV AUSTRIA Akademie |

Ein Vortrag am TÜV AUSTRIA Brandschutztag lieferte ein fiktives Beispiel samt Statistik.

Wenn ältere Produktionswerke Plastik, Öle und andere Brandlasten gelagert haben und die richtige Mischung aus falscher Windrichtung, heiß gelaufener Elektronik und einer aufgekeilten Brandschutztüre zusammentrifft: Dann können in Industriebetrieben Großbrände entstehen, die weit nach dem „Brand aus“ viel Kopfzerbrechen bereiten.

Dipl.-Ing. Georg Rauchenwald brachte am TÜV AUSTRIA Brandschutztag in Salzburg ein fiktives Anschauungsbeispiel mit, das die 70 Teilnehmer/innen aufhorchen ließ. Es ging um den Brand im Lagerbereich eines Industriebetriebes, der in ähnlicher Form nicht gar so selten vorkommt, wie man es sich wünschen würde.

Der Experte der TÜV AUSTRIA Schreiner Consulting eröffnete seinen Vortrag mit den Auswirkungen auf den fiktiven Betrieb: Zwei benachbarte Lagerbereiche mit Totalschaden, rund 10 Millionen Euro Sachschaden. Glücklicherweise keine Verletzten. Aber nicht nur der Wiederaufbau kostet Geld. Die Maschinen wurden gerade von einem anderen Werk an den Produktionsstandort verschoben, ohne ausreichende Dokumentation. Das Anlagenverzeichnis, Bilder, wichtige Dokumente zur Wertermittlung sind verbrannt und machen es der Versicherung schwer, den Schaden zu beziffern.

Ursachenforschung    
Laut der Brandursachenstatistik 2021 ist in 32 % aller Fälle die Elektrizität schuld am Brand, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten (21 %). Sich die Thermographie an Elektroanlagen genauer anzusehen, das ist aber nur einer der Präventivmaßnahmen, die der Referent am Brandschutztag empfahl. Er wies besonders auf regelmäßige Schulung der Mitarbeiter hin, so kann die Quote von Brandursache Nummer 2 gesenkt werden. Dokumentierte Rundgänge, Checklisten und ein hoher Erfüllungsgrad bei Wartungsaufgaben dienen ebenfalls der Schadensprävention.

Wenn es dennoch brenzlig wird, können auch gezielte Erstmaßnahmen den Schaden minimieren: Die Warnung der Bevölkerung vor potenziell giftigen Rauchgasen. Die Abtragung von kontaminiertem Erdreich zum Schutz des Grundwassers. Das Aufstellen von Notstromaggregaten aufgrund des Ausfalls des Stroms und des Internets. Und die Beurteilung der Statik, um andere Bereiche des Produktionsgeländes wieder freizugeben – alle präventiven und akuten Maßnahmen dienen dazu, dass Betreiber, Mitarbeiter und Brandschutzbeauftragte später vom ‚relativ glimpflichen Davonkommen‘ sprechen können.

Über den TÜV AUSTRIA Brandschutztag
Der TÜV AUSTRIA Brandschutztag ist seit mehr als 20 Jahren DER Fixtermin im Kalender von Brandschutzverantwortlichen in Unternehmen. Er fand dieses Jahr am 23.03. in Vösendorf und am 27.09. in Salzburg statt und begeisterte die Teilnehmer/innen unter anderem mit Vorträgen zum baulichen Brandschutz, zur Fotovoltaik auf Fassaden und Dächern oder der Zusammenarbeit von Polizei und Spürhunden bei der Brandursachenermittlung. Eine Keynote von Extremsportler Michael Strasser rundete die Vortragsreihe ab. Eine kleine Messe zum Thema Brandschutz brachte Teilnehmer/innen und Unternehmen in den Pausen zum Netzwerken zusammen. 

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