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Es knackt in der Arbeitssicherheit

Erstellt von TÜV AUSTRIA Akademie |

Vor allem im Rücken. Wie kann man Arbeitnehmer:innen besser mobilisieren und den Arbeitsplatz ergonomisch gestalten? Das klärte ein Vortrag am TÜV AUSTRIA Sicherheitstag im Juni.

Ergonomie betrifft einerseits die Arbeitsplatzgestaltung. Andererseits kann Ergonomie auch kognitiv, organisational oder umweltbezogen sein. Für die Gesundheit am Arbeitsplatz sind also sowohl Tischhöhe und Abstand zum Monitor verantwortlich, aber auch die Gestaltung von Benutzeroberflächen, die Pausenregelung oder die Beleuchtung. Plus: Nicht nur das Unternehmen ist zuständig für das Wohlbefinden von Arbeitnehmer:innen. Selbst ist der Mensch!

Am 12.06. fand der TÜV AUSTRIA Sicherheitstag in Salzburg statt. Fachliche Weiterbildung, Neuerungen aus der Arbeitssicherheit und Netzwerken boten den Teilnehmer:innen einen abwechslungsreichen Expertentag. Weniger abwechslungsreich war die Haltung der Gäste, die den Tag mehrheitlich sitzend verbrachten. ‚Sitzen ist das neue Rauchen‘, sagen Orthopäden immer häufiger – ein Satz, dem sich Eric Biele von TÜV AUSTRIA anschließt. Er hielt am Sicherheitstag einen Vortrag über ergonomische Mobilisierung und mobilisierte auch das Publikum mit praktischen Übungen und jeder Menge Hintergrundwissen. 

Viel Aufwand, viel Bewegung, wenig Nahrung – was 600.000 Jahre für den Menschen gegolten hat, hat die Industrialisierung in einem Jahrhundert verwandelt in: wenig Aufwand, wenig Bewegung, viel Nahrung. Die Konsequenzen der Bildschirmarbeit sind Fehlbelastungen bis hin zu chronischen Rückenschmerzen. Mit zunehmendem Alter sind auch Gleichgewichtsstörungen und dadurch auftretende Arbeitsunfälle nicht auszuschließen.

Vorbeugen statt nachlassen
Prävention ist das Schlüsselwort – von Ärzt:innen und Sicherheitsfachkräften gleichermaßen. Dabei geht es nicht darum, einen Marathon zu laufen, sondern die Lebensqualität aufrecht zu erhalten. Das Bundeszentrum für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz empfiehlt mindestens 150 Minuten mittlere Anstrengung pro Woche für alle 18 bis 65-Jährigen. Mittlere Anstrengung bedeutet unter anderem lockeres Radfahren (beispielsweise zur Arbeit), tanzen, spazieren gehen. Wer sich regelmäßig am Rennrad oder am Laufband auspowert, der hat das Wochenziel sogar schon nach 75 Minuten erreicht. Außerdem sollen muskelkräftigende Übungen zusätzlich an 2 Tagen der Woche die Fitness erhalten.

Mit einfachen Übungen zeigte Eric Biele, wie das Gleichgewicht am Arbeitsplatz regelmäßig trainiert werden kann und der Körper von Kopf bis Fuß beweglich bleibt. Denn: ‚Vorbeugen ist besser als heilen.‘, sagte einst schon Hippokrates. Wichtig ist es, ein Bewusstsein für sich und seinen Zustand zu entwickeln, eigene Muster zu erkennen, so der Vortragende. Wer die Fehlbelastung erkennt, der kann diese auch ausgleichen und so die Lebensqualität bis ins hohe Alter aufrecht erhalten.   

Über den Sicherheitstag
Der jährlich zweimal stattfindende Sicherheitstag liefert die perfekte Kulisse für den Austausch von Wissen und Erfahrungen, innovative Lösungsansätze sowie zukunftstaugliche Ideen rund um das Thema Arbeitssicherheit. Am Tagungsprogramm stehen dieses Jahr die Digitalisierung der Arbeitswelt aus psychologischer Sicht, ein Vortrag über gesetzliche Änderungen beim Befahren von Behältern, weiters Erfahrungsberichte und Schwerpunkte der Arbeitsinspektion und ein Bericht über Drohnen in der betrieblichen Praxis. Eine Keynote des zweifachen Paralympics-Siegers Walter Ablinger rundet die Veranstaltung ab.

Der Expertentag findet ein weiteres Mal am 21.10. in Perchtoldsdorf und online statt. Er richtet sich an alle Schlüsselkräfte der Arbeitssicherheit wie Sicherheitsfachkräfte, Sicherheitsbeauftragte oder Sicherheitsvertrauenspersonen sowie am Thema interessierte Personen.

Kontakt

T: +43 (0)5 0454-8000
E: akademie@tuv.at

TÜV AUSTRIA-Platz 1
2345 Brunn am Gebirge

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