Die Freisetzung von Treibhausgasen durch den menschengemachten Ausstoß von CO2 seit Beginn der industriellen Revolution ist augenscheinlich der Grund, weshalb Wetterphänomene wie Starkregen, Extremschneefälle, Hagel und Stürme in den letzten Jahren messbar extremer wurden: Auch werden jedes Jahr weltweit neue Hitzerekorde gemeldet. Die Gletscher schmelzen rapide und die Null-Grad-Grenze in den Bergen steigt zunehmend an, auch dadurch steigt z. B. die Hochwassergefahr. Extreme Schneefälle im Winter verursachen durch umgefallene Bäume auf Stromleitungen in manchen Gebirgstälern immer öfter Stromausfälle.
Was bedeutet dies für die Energieversorgung? Durch den Klimawandel treten in den letzten Dekaden vermehrt Dürreperioden auf, dadurch steht schon jetzt weniger Wasser für die Landwirtschaft und die Energieerzeugung zur Verfügung. Denn: Haben die Flusskraftwerke weniger Wasser, kann weniger Strom erzeugt werden, auch den anderen Kraftwerkstypen fehlt das Kühlwasser für den Betrieb.
Maßnahmen der Energiebeauftragten
Um den geforderten Beitrag zur Erreichung der gesetzlich geforderten Klimaziele zu erbringen, werden von den Betrieben viele Initiativen gesetzt. Oft werden für die Gebäudedämmung potenziell brennbare Dämmstoffe verwendet, was in Bezug auf den Brandschutz kritisch zu sehen ist. Die (nachträgliche) Installation von Photovoltaikpaneelen auf den Dächern von Industriebauhallen könnte im Falle von Extremschneefällen durch die zusätzliche Auflast in Bezug auf die Gebäudestatik problematisch sein. Weiters sind die Photovoltaikpaneele gegen Sturm und Hagel zu schützen. „Die regelmäßige Inspektion durch z. B. Drohnenbefliegungen bei größeren Anlagen wäre eine wichtige Präventivmaßnahme“, weiß DDI Hugo Seitz, Risikoingenieur bei TÜV AUSTRIA Schreiner Consulting.
Gesetze gegen den Klimawandel
Die letzten zwölf Monate haben die Energiewirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Speziell die Themen Energiepreise und Versorgungssicherheit prägten über viele Wochen Wirtschaft und Politik. Diverse Eingriffe in den Markt, Aufrufe zum Energiesparen, Ad-hoc-Maßnahmen bei Beschaffung und Speicherung, aber auch ein milder Winter sorgten dafür, dass sich zumindest auf Großhandelsebene die Lage etwas beruhigt hat.
Aber auch ordnungspolitisch steht die Zeit nicht still. Auf europäischer Ebene stehen Erneuerbare und Energieeffizienz ganz oben auf der Agenda und national stehen mit Energieeffizienzgesetz und Co. neue Rahmenbedingungen vor Abschluss und Umsetzung. Dr. Harald Proidl, Leiter der Abteilung Ökoenergie und Energieeffizienz bei E-Control, dazu: „Speziell für Auditoren und Energieberater werden die Aufgabenbereiche komplexer, weil die gesetzlichen Anforderungen umfangreicher und durchaus strenger werden.“
Weitere Fachvorträge: Rechtswissen für Energieverantwortliche, die Taxonomie-Verordnung im betrieblichen Kontext, ein Praxisbericht zu Energieeffizienz und Energieversorgung, die Rolle des sauberen Wasserstoffes im zukünftigen Energiemix, die Rolle der Zertifizierung am Beispiel Wasserstoff, das Mobilitätskonzept sowie Top-Trends im Energiebereich.