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Strategie statt Stillstand: Wie moderne Instandhaltung zum Erfolgsfaktor wird

Erstellt von TÜV AUSTRIA Akademie |

Instandhaltung ist längst mehr als Reparatur – sie ist strategischer Erfolgsfaktor. Sachverständiger Jürgen Schulik erklärt im Interview, warum moderne Asset Manager:innen vernetzter denken müssen und wie gezielte Weiterbildung hilft, Risiken zu minimieren und Potenziale zu heben.

Mann im Anzug lächelt freundlich.

Herr DI Schulik, Sie sind seit vielen Jahren als Sachverständiger und Experte für Maschinensicherheit und technischen Umweltschutz tätig. Welche Rolle spielt Ihrer Erfahrung nach die Instandhaltung im Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit in industriellen Betrieben?
Eine große Rolle, die oft unterschätzt wird, schließlich brauchen auch diese Prozesse Planung. Vorbeugende und geplante Instandhaltung ist meist der Schlüssel zum Erfolg, das ist sicher und effizient und schützt vor unnötigen Überraschungen. Nachhaltigkeit ist trotz immer komplexeren Regulatorien für Unternehmen wichtig, aus meiner Sicht auch in der Instandhaltung – Stichworte Energie, COFußabdruckund sorgfältiger Ressourcenumgang.

Die Ausbildung zertifizierte:r technische:r Asset Manager:in TÜV® legt großen Wert auf abteilungsübergreifendes Denken. Welche Herausforderungen sehen Sie in der Praxis bei der Zusammenarbeit zwischen Instandhaltung, Betriebsleitung und Facility Management – und wie kann die Ausbildung hier unterstützen?
Große Herausforderungen, denn diese vorbeugende Planung braucht ja auch Ressourcen und Unterstützung anderer, oft  übergeordneter Abteilungen. In der Ausbildung ist neben der Lehre der Austausch und das Vernetzen der Teilnehmer:innen ein wesentlicher Teil zur Erfüllung dieser Herausforderungen. Die Projektarbeitet bietet hier ebenfalls  viel Einblick für die Teilnehmer:innen in ihren Betrieb.

Moderne Instandhaltungsstrategien wie TPM oder Smart Maintenance sind zentrale Inhalte des ersten Moduls. Welche Entwicklungen beobachten Sie aktuell in der Industrie, und wie verändern diese die Anforderungen an Instandhaltungsverantwortliche?
Instandhaltungsverantwortliche sind gefragte, „breite“ Wissensträger, die im Spannungsfeldbestehender Anlagen zu neuen Methoden stehen. Die KI ist in Zeiten von Fachkräftemangel ein neues Tool, auch in der Instandhaltung, um Abläufe zu optimieren, daher sind wir angehalten, dieses Tool zu nutzen. Aber Achtung: Die KI kann niemals die Sachverständigen ersetzen

Rechtliche Rahmenbedingungen und Arbeitssicherheit sind essenzielle Bestandteile der Ausbildung. Welche typischen Fehler oder Versäumnisse begegnen Ihnen in Ihrer Tätigkeit als Sachverständiger, und wie kann gezielte Weiterbildung hier präventiv wirken?
Niemand weiß alles und viele Leute nehmen ihr Wissen mit in die Pension. Wissen wird daher immer wichtiger und lebenslanges Lernen ist unverzichtbar geworden – ich sage selbst, dass ich mich ständig weiterbilden muss. Ich beobachte besorgt aus Komplexitätsgründen einen Verfall der Souveränität in vielen Bereichen, auch dort wo man sich eigentlich darauf verlassen sollte.  Manche glauben, die KI kann Sachverständige ersetzen, aber das stimmt nicht, denn nur die Sachverständigen liefern die Beweiskraft.

Sie bringen umfangreiche Erfahrung aus der Lehre und Praxis mit. Was motiviert Sie persönlich, Ihr Wissen in der TÜV AUSTRIA Akademie weiterzugeben – und was möchten Sie den zukünftigen Teilnehmer:innen der Ausbildung mit auf den Weg geben?
Ich bin seit etwas mehr als 25 Jahren  in der Praxis und unterrichte seit einigen Jahren an der TÜV AUSTRIA Akademie und genauso lang an einer FH. Im Lauf der Zeit habe ich einen Wandel bei den Teilnehmer:innen beobachtet, der mich zu gleichen Teilen fordert und motiviert. Die Leute sind mündiger und haben eine bessere Grundausbildung, aber sie fordern – wahrscheinlich aus Zeitmangel - immer schnelleres, auf sie zugeschnittenes Wissen. Dennoch möchte ich den Teilnehmer:innen mitgeben, dass ein stabiles Netzwerk wichtig ist.

Kontakt

T: +43 (0)5 0454-8000
E: akademie@tuv.at

TÜV AUSTRIA-Platz 1
2345 Brunn am Gebirge

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