Plastik ist vielfältig einsetzbar, verursacht aber auch Probleme: Einweggetränkeverpackungen bevölkern mittlerweile nicht nur die Regale in den Supermärkten, sondern auch die Gehsteige, die Parks, die Gewässer. Das EU-Parlament hat daher die Einweg-Kunststoffrichtlinie (Single-Use Plastics Directive) beschlossen, die 2019 in Kraft getreten ist.
Diese soll einen Wandel herbeiführen, der den Abfall reduziert. Plastischer: 90 % getrennte Sammelquote sollen laut Richtlinie in den EU-Staaten bis 2029 erreicht werden. Dadurch wird die Qualität des Recyclingmaterials verbessert und Rohstoffe können eingespart werden. Im Idealfall sollen Einwegkunststoffflaschen nach Sammlung, Sortierung und Aufbereitung als Flakes oder Pellets für neue Flaschen verwendet werden.
Der internationale Vergleich
In anderen Ländern bietet seit teilweise Jahrzehnten ein Pfandsystem den Anreiz, die Quote zu erhöhen. 2025 wird das Pfandsystem für Einweggetränkeverpackungen auch in Österreich eingeführt. Am Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten spricht DI Mag. Peter Beigl von der Universität für Bodenkultur darüber, was sich mit diesem Pfandsystem in Österreich ändern wird, und wie Österreich im internationalen Vergleich dasteht.
Schweden hat das Pfandsystem bereits seit 1984, seitdem verbreitet es sich in ganz Europa; zuletzt machten sich Irland, Portugal und Ungarn auf den Einweg. Dieser hat viele Vorteile, nicht nur für Konsument/innen: In Deutschland werden 98 % der Einweggetränkeverpackungen zurückgebracht. Zuletzt lag in Österreich die Sammelquote bei ca. 70 %, zu wenig für eine effiziente Kreislaufwirtschaft. Durch die Einführung des Pfandsystems soll sich jetzt die Quote verbessern.
DI Mag Beigl bezieht aber nicht nur Konsument/in und Natur in seine Betrachtungen ein, sondern auch die betroffenen Branchen wie Lebensmitteleinzelhandel, Getränkeproduzenten oder Gastronomie. Er erläutert, wo auf EU-weit bewährten Lösungen aufgebaut wird oder neue Wege gegangen werden, um Materialkreisläufe für Kunststoff und Aluminium auf benutzerfreundlichem und effizientem Weg zu schließen.
Über den Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten
Der Tag der Umwelt- und Abfallbeauftragten findet am 26.11.2024 im Wiener Rathaus statt. Das Symposium greift seit über 20 Jahren aktuelle Umweltthemen auf und stellt sie in den Unternehmens-Kontext. Im Lauf der letzten 2 Dekaden hat sich der Expertentag – eine Kooperation von TÜV AUSTRIA Akademie und Stadt Wien-Umweltschutz – zum jährlichen Fixpunkt der betrieblich Beauftragten entwickelt. Neben dem beschriebenen Vortrag stehen weiters auf dem Programm: Vorträge zu Geothermie, zur Reparatur, zur Green IT, zu Greenwashing und zum digitalen Produktpass. Weiters ein rechtliches Update und eine Keynote von Elisa Rodia, Preisträgerin des ORF-Rhetorikwettbewerbes SAG’S MULTI.